Hirschlausfliege beim Hund: Vorkommen und Risiken

Hirschlausfliege Hund

Ob Milben, Flöhe oder Zecken – die Liste an Parasiten, mit denen es Hunde häufig zu tun bekommen, ist lang. Mit der Hirschlausfliege gibt es allerdings noch einen weiteren Plagegeist, der vielen Haltern weitgehend unbekannt ist und der für Hunde dennoch eine ernste Gefahr darstellen kann. Was die Hirschlausfliege für Ihren Hund so gefährlich macht und wie Sie Ihren Vierbeiner schützen können, erklären wir Ihnen im Folgenden.

Das Wichtigste auf einen Blick

  • Hirschlausfliegen sind Ektoparasiten, die neben Wildtieren auch Hunde stechen können.
  • Der Stich der Hirschlaus ist schmerzhaft und kann Juckreiz und Hautentzündungen auslösen.
  • Die Hirschlausfliege kann ihren Wirt mit gefährlichen Krankheitserregern infizieren.
  • Die lästigen Parasiten stechen bevorzugt an Stellen mit wenigen Haaren zu.
  • Bei schweren Hautreaktionen kann der Gang zum Tierarzt erforderlich sein.
  • Eine alternative Route beim Gassi gehen sowie geeignete Mittel gegen Parasiten können Hunde vor Hirschläusen schützen.

Was sind Hirschlausfliegen?

Auf den ersten Blick ähneln Hirschlausfliegen ganz gewöhnlichen Stubenfliegen. Erst bei genauerer Betrachtung erkennt man ihren spitzen Stechrüssel sowie die Haken an ihren Beinen. Die rotbraune Hirschlausfliege besitzt einen recht flachen Körper und erreicht eine Größe von bis zu sechs Millimetern.

Hirschlausfliegen sind vor allem im August und im September aktiv. Je nach Witterungsverhältnissen können sie aber auch in anderen Monaten zur Plage werden.

Der Lebensraum der Hirschlausfliege ist der Wald, wo sie normalerweise auf Wildschweine, Rehe und andere Waldbewohner lauert. Wenn sie die Gelegenheit bekommen, stechen Hirschlausfliegen aber durchaus auch bei Hunden zu.

Ähnlich wie Zecken ernähren sich Hirschlausfliegen vom Blut ihres Wirtes. Haben sie sich auf einem Opfer für ihre Blutmahlzeit niedergelassen, krallen sie sich an diesem fest verlieren Ihre Flügel.

Warum die Hirschlausfliege für Hunde eine Gefahr darstellt

Zunächst einmal ist der Stich der Hirschlausfliege für Hunde ausgesprochen unangenehm, denn die. Parasiten laufen auf dem Hund herum und krallen sich mehrmals am Tag fest, um zu stechen und Blut zu saugen. Zudem kommt es durch das von den Parasiten bei ihrer Mahlzeit abgesonderte Gift häufig zu starkem Juckreiz, Ekzemen, Pusteln und Entzündungen der Haut.

Darüber hinaus tragen Hirschlausfliegen oftmals das Bakterium Bartonella schoenbuchensis in sich. Wird dieses auf den Hund übertragen, kann es bei ihm zu Fieber und Hautentzündungen führen, bei Menschen sogar zu einer Herzmuskelentzündung.

Wie und wo Hirschlausfliegen Hunde stechen

Auf der Suche nach einem geeigneten Opfer für ihre Blutmahlzeit umschwirrt die Hirschlausfliege den Hund zunächst. Meist sucht sie sich dabei eine Stelle mit wenigen Haaren an den Innenseiten der Beine, am Bauch oder im Bereich des Afters aus.

Während sich Zecken oft recht leicht vor dem Stich aus dem Fell des Hundes entfernen lassen, sind Hirschlausfliegen sehr schnell unterwegs. Das macht es mitunter schwierig, sie rechtzeitig zu erwischen.

Wird Ihr Hund von einer Hirschlausfliege gestochen, ist das mit Schmerzen verbunden. Vermutlich können Sie daher beobachten, dass sich Ihr Vierbeiner an der Einstichstelle kratzt und beißt, um dem unangenehmen Gefühl entgegenzuwirken.

Hirschlausfliegen beim Hund entfernen

Im Idealfall entfernen Sie Hirschlausfliegen bereits vor dem Stechen vom Körper Ihres Hundes. Wie bereits erwähnt, erweist sich das aufgrund der Geschwindigkeit, mit der sie sich fortbewegen, mitunter als schwierig. Ein Flohkamm kann Ihnen dabei helfen, die lästigen Parasiten aus dem Fell Ihres Vierbeiners zu kämmen.

Wurde Ihr Hund bereits von mehreren Hirschlausfliegen befallen, kann es erforderlich sein, ihn abzuduschen und die kleinen Blutsauger auf diese Weise zu entfernen. Um die Schmerzen und den Juckreiz zu lindern, kann es helfen, die Einstichstellen im Anschluss daran zu kühlen.

Auch Parasitenmittel können bei einem Befall helfen. Allerdings wirken längst nicht alle Präparate auch gegen Hirschlausfliegen. Lassen Sie sich deshalb von Ihrem Tierarzt beraten.

Hirschlausfliegen beim Hund können ein Fall für den Tierarzt sein

Wenn die durch die Stiche der Hirschlausfliegen ausgelösten Beschwerden wie Juckreiz und Entzündungen besonders stark ausgeprägt sind, kann es durchaus sein, dass Sie mit Ihrem Hund bei einem Tierarzt vorstellig werden müssen.

Dieser kann Ihrem Vierbeiner bei Bedarf ein Antiallergikum verabreichen und so dazu beitragen, dass sich die gereizte Haut Ihres Hundes wieder beruhigt.

Hirschlausfliegen beim Hund vorbeugen

Wenn bei Ihnen im Wald vermehrt Hirschlausfliegen unterwegs sind, ist es durchaus sinnvoll, für die Spaziergänge mit Ihrem Hund vorübergehend auf eine andere Route auszuweichen.

Davon abgesehen gibt es verschiedene Mittel zur Vorbeugung eines Parasitenbefalls, die Ihren Hund unter anderem auch vor Hirschlausfliegen schützen können. Da Antiparasitika oftmals chemische Wirkstoffe wie Insektizide enthalten, sind ein Blick auf die Zusammensetzung sowie das Abwägen von Risiken und Nutzen jedoch dringend zu empfehlen. Dazu kommt, dass Hirschlausfliegen längst nicht so sensibel auf Abwehrmaßnahmen reagieren wie andere Parasiten.

Hirschlausfliege beim Hund – unser Fazit

Wie Sie sehen, sind Hirschlausfliegen weit mehr als nur gewöhnliche Fliegen. Ihre Stiche sind schmerzhaft und führen nicht selten zu ausgesprochen unangenehmen Hautreaktionen wie Juckreiz und Entzündungen.

Hinzu kommt, dass sie Ihren Vierbeiner unter Umständen mit dem Bakterium Bartonella schoenbuchensis infizieren können, was sie ohne Zweifel zu einer ernsten Gefahr macht.

Im Idealfall sollten Sie daher versuchen, von vornherein zu vermeiden, dass Ihr Hund von Hirschlausfliegen gestochen wird. Neben einem vorübergehenden Wechsel Ihrer Route beim Gassi gehen kann dabei auch der Einsatz eines geeigneten Mittels gegen Parasiten helfen.

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