So nehmen Sie Ihrem Hund die Angst vor dem Tierarzt

Silvester mit Hund

Ob Routineuntersuchung, Impfung, Wurmkur oder Krankheit – von Zeit zu Zeit lässt sich ein Tierarztbesuch mit Ihrem Hund einfach nicht vermeiden. Doch was ist, wenn der Vierbeiner so gar nicht begeistert davon ist und der Besuch beim Arzt für Hund und Halter zur Herausforderung wird?

Denn leider lassen längst nicht alle Vierbeiner, anstehende Tierarztbesuche einfach über sich ergehen. Während es einigen Hunden gelingt, die Ruhe zu bewahren, entwickeln sich andere zum sprichwörtlichen Angsthasen. Welche Ursachen das hat und was Sie als Hundehalter dagegen tun können, erfahren Sie im Folgenden.

Warum fürchten sich Hunde vor dem Tierarzt?

Es kann unterschiedliche Ursachen haben, warum ein anstehender Tierarztbesuch bei Ihrem Hund Angst auslöst. Häufig spielen mehrere Faktoren zusammen und sorgen dafür, dass der Termin so gar nicht entspannt verläuft.

Mögliche Gründe für die Angst vor dem Tierarzt:

  • Sensibilität (Einige Hunde sind ganz einfach sensibler als ihre Artgenossen und neigen dadurch eher dazu, sich vor dem Tierarzt zu fürchten.)
  • Fremde Umgebung (Egal, welchen Grund der Besuch beim Tierart hat. Die Praxis bedeutet für den Hund immer eine ungewohnte Umgebung mit vielen Eindrücken und Gerüchen, an die er sich erst gewöhnen muss.)
  • Schlechte Erfahrungen (Nicht jede Behandlung ist frei von Schmerzen. Und natürlich prägen sich schlechte Erfahrungen, die der Vierbeiner in einer Tierarztpraxis gemacht hat, bei ihm ein.)
  • Gestresstes Herrchen (Als Mensch sind Sie der Rudelführer, an dem sich Ihr Hund orientiert. Wenn Sie aufgrund des anstehenden Tierarztbesuchs nervös und angespannt sind, ist Ihr Hund das auch.)

Tipps, um Ihrem Hund die Angst vor dem Tierarzt zu nehmen

Es gibt eine ganze Reihe von Dingen, die Sie tun können, um Ihrem Hund die Angst vor dem Tierarzt zu nehmen. Wie so oft gilt auch hier, dass die Verantwortung für die Ängste des Vierbeiners bei Ihnen als Halter liegt.

Gewöhnen Sie Ihren Vierbeiner von klein auf an den Arzt

Je früher Sie Ihren Hund an den Tierarzt gewöhnen, desto besser. Im Idealfall sollten bereits Welpen lernen, dass Arztbesuche dazu gehören und sie dort nichts Schlimmes erwartet. Beim ersten Kontakt mit dem Tierarzt ist es vor allem wichtig, dass der kleine Vierbeiner Zeit hat, seinen Arzt ein wenig kennenzulernen.

Gemeinsames Spielen und Kuscheln hilft dabei ebenso wie das eine oder andere kleine Leckerli, das er bekommt. Auch wenn es bei vielen Tierärzten schon aus Zeitgründen schwierig ist, den Erstkontakt mit einem neuen Patienten so zu gestalten – derart positive Erlebnisse beim allerersten Tierarztbesuch machen sich hinsichtlich des Verhaltens des Hundes oft ein Leben lang bezahlt.

Laufen Sie beim Gassigehen am Tierarzt vorbei

Damit Ihr Hund nicht schon in der Nähe der Arztpraxis in Panik verfällt, kann es helfen, beim Gassigehen regelmäßig am Tierarzt vorbei zu laufen. Auf diese Weise nimmt der Vierbeiner den Weg dorthin als etwas ganz Normales aus seinem Alltag wahr.

Vielleicht besteht sogar die Möglichkeit, dass Sie auch ohne anstehende Untersuchung in die Praxis hineingehen, um einfach kurz “Hallo” zu sagen und Ihren Hund dort dann mit einem kleinen Leckerli zu belohnen. Dieses Vorgehen mag zwar nicht überall gewünscht sein. Doch es lohnt sich in jedem Fall beim Tierarzt nachzufragen. Denn für Ihren Hund stellt dies eine große Hilfe gegen seine Ängste dar.

Bewahren auch Sie selbst Ruhe

Wie bereits erwähnt, überträgt sich Ihre eigene Unruhe schnell Ihren Vierbeiner. Hunde haben ein gutes Gespür dafür, wie sich ihr Herrchen fühlt. Wenn Sie selbst bereits nervös werden, wenn der nächste Besuch beim Tierarzt bevorsteht, können Sie sich sicher sein, dass Ihr Hund das merkt und selbst unruhig wird.

Sie wollen Ihrem Hund die Angst vor dem Tierarzt nehmen? Dann lautet das oberste Gebot, dass Sie selbst Ruhe bewahren müssen. Nur dann können Sie auch von Ihrem Vierbeiner erwarten, dass er nicht spätestens beim Betreten der Praxis panisch reagiert.

Gelingt Ihnen das beim besten Willen nicht, sind Sie möglicherweise die falsche Begleitperson für Ihren Hund. In diesem Fall kann es sinnvoll sein, wenn Ihr Vierbeiner von jemand anderem zum Tierarzt begleitet wird.

Hausbesuche: unser Tipp für harte Fälle

Am wohlsten fühlt sich Ihr Hund immer noch zuhause in den eigenen vier Wänden. Denn das ist die gewohnte Umgebung, in der er sich sicher fühlen kann. Sollten alle unsere Tipps gegen die Angst vor dem Tierarzt nichts helfen, sollten Sie mit diesem sprechen, ob er Ihnen Hausbesuche anbieten kann.

Ihr Hund nimmt den Arzt dann zunächst einmal als ganz normalen Gast wahr. Anstatt mit all den fremden Eindrücken in der Praxis klarkommen zu müssen, kann er sich auf diese Weise in Ruhe an den Tierarzt gewöhnen. Zumindest bei einfachen Untersuchungen, die kein spezielles Equipment erfordern, oder bei Dingen wie Impfungen und Wurmkuren, ist das in jedem Fall eine gute Alternative zum Besuch in der Tierarztpraxis.

Auch die Wahl des Tierarztes ist wichtig

Zu guter Letzt sollten Sie im Hinblick auf die Angst Ihres Hundes zudem nicht die Rolle des Tierarztes selbst unterschätzen. Es ist wichtig, dass sowohl Sie als auch Ihr Vierbeiner sich in seiner Praxis wohlfühlen.

Der Veterinär sollte gut mit Ihrem Hund zurechtkommen und in der Lage sein, seine Angst zu erkennen und individuell darauf einzugehen. Ist das nicht der Fall, wird sich die Furcht vor dem Tierart nur weiter verschlimmern.

Sofern Sie merken, dass Ihr Hund nicht gut mit dem aktuellen Veterinär zurechtkommt, ist es daher durchaus sinnvoll, den Wechsel zu einer anderen Praxis in Erwägung zu ziehen. Dort können Sie gemeinsam mit Ihrem verängstigten Vierbeiner einen Neuanfang starten und von vorneherein darauf achten, dass der Hund die Besuche beim Tierarzt nicht ausschließlich mit negativen Erfahrungen verbindet.

Auf einen Blick

Mit einem Hund, der Angst vor dem Tierarzt hat, können bereits harmlose Routineuntersuchungen für Mensch und Tier zur Herausforderung werden. Da es aber nun mal nicht völlig ohne Arztbesuche geht, ist es wichtig, dass Sie sich mit den Ängsten Ihres Vierbeiners beschäftigen und etwas dagegen unternehmen.

Die folgenden Maßnahmen helfen Ihnen dabei, Ihrem Hund die Angst vor dem Tierarzt zu nehmen:

  • Ihr Hund sollte sich bereits im Welpenalter an den Tierarzt gewöhnen und dort möglichst nicht sofort schlechte Erfahrungen machen.
  • Regelmäßige Besuche in der Praxis, ohne dass eine Untersuchung ansteht, helfen Ihrem Vierbeiner dabei, sich an die fremde Umgebung zu gewöhnen.
  • Bleiben auch Sie als Halter beim Tierarztbesuch ruhig. Das gibt Ihrem Hund Sicherheit und verhindert, dass sich Ihre Nervosität auf ihn überträgt.
  • Bei besonders ängstlichen Hunden können Hausbesuche durch den Tierarzt eine gute Alternative darstellen.
  • Stellen Sie außerdem sicher, dass Ihr Hund mit dem Tierarzt Ihrer Wahl zurechtkommt. Ist das nicht der Fall, sollten Sie über einen Wechsel nachdenken.

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